Die Firma Engesser in Geisingen hat einen neuen Inhaber

Der Geschäftsführer und Gründer Heinrich Engesser zieht sich zurück, hat aber für eine Nachfolgeregelung für die Firma und ihre 70 Mitarbeiter gesorgt.

Die Inhaberfamilie stellt so die Weichen für die Zukunft des Unternehmens. Gründer und Inhaber sowie Geschäftsführer Heinrich Engesser (64) hat damit die Unternehmensnachfolge geregelt. Er zieht sich vollständig aus der von ihm gegründeten Firma zurück, während Tochter Manuela Engesser-Faas weiterhin als kaufmännische Leiterin bei dem Unternehmen bleibt.

1988 begann die Firma in einer Garage
Vor knapp einem halben Jahr hat Heinrich Engesser den Maschinenpark nochmals mit einem Hochgeschwindigkeitsdrehund Fräszentrum ergänzt. Präzision war bei Engesser immer im Vordergrund, das war es auch, was die Leistungsfähigkeit der Firma auszeichnete. Gerade im Formenbau – Heinrich Engesser hatte immer wieder die richtigen Entscheidungen getroffen, wenn es um Verbesserung der Qualität ging. 1988 begann die Firma in einer Garage, dann folgten Auslagerungen der Produktion in verschiedene angemieteten Räume, ehe 1992 in der Sautierstraße ein Neubau erstellt wurde. Der wurde laufend erweitert, denn der Maschinenpark wuchs unaufhörlich. Es bot sich dann 2008 an, in der Tuttlingerstraße die einige Jahre leerstehende Frischdienstzentrale zu erwerben, die zudem auch noch genügend Platz für Erweiterungen bot. Der neue Standort lag nur einen Steinwurf entfernt von der bisherigen Produktionsstätte in der Sautierstrasse, die dann an die Firma Kessler aus Blumberg veräußert wurde. Doch auch am neuen Standort musste angebaut werden.

Die Corona-Krise hat die Firma bisher gut überstanden
Erweitert wurde nicht nur das Gebäude sondern auch der Bereich der geschäftlichen Tätigkeit. 2015 wurde neben Formenbau und Präzisionsfertigung noch der Bereich Spritzguss in das Aufgabengebiet aufgenommen. Für 2021 blickte Heinrich Engesser im Juli zuversichtlich ins neue Jahr, die Corona-Krise hat die Firma bisher gut überstanden. Ein Teil der Produktion war allerdings von einem Nachfragerückgang geprägt, was zu Kurzarbeit für einen kleinen Teil der Belegschaft führte. Berthold Kramer war wohl schon einige Zeit in der Firma an der Tuttlingerstrasse. Die Firma Kemo-Invests GmbH wurde im letzten Jahr in Schwäbisch Hall gegründet. Nach der gemeinsamen Mitteilung von Berthold Kramer und den Familien Engesser vollzieht Kramer mit der Übernahme den Schritt in die Selbständigkeit. Er sei bestens qualifiziert und verfüge über viel Erfahrung, bescheinigt ihm Heinrich Engesser. Ihm selbst dürfte es nicht langweilig werden. Er ist passionierter Gleitschirmflieger und hat ein Herz für Oldtimer. Er sammelt diese auch und hat hierfür bereits Anfang 2019 eine neue Firma gegründet.

Der neue Mann
Der neue Inhaber und Geschäftsführer der Firma Engesser, Berthold Kramer (45 Jahre alt) stammt aus Lahr und hat in Karlsruhe Maschinenbau am Institut für Technologie studiert und anschließend noch ein MBA-Studium (Master of Business Administration) in Paris absolviert. Er war dann für Unternehmen wie die BSH Hausgeräte GmbH und die Freudenberg-Gruppe im In- und Ausland tätig. Nunmehr wagt er über die von ihm gegründete Kemo-Invests den Schritt in die Selbständigkeit und will das erfolgreiche Unternehmen in Geisingen weiterentwickeln.

Südkurier, Ausgabe Donaueschingen, 13.01.2021

 

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